Das Gewicht der Trauer hebt sich niemals wirklich. Es ist fünf Jahre her, seit ich meine Frau Winter verloren habe, aber der Schmerz fühlt sich immer noch frisch an.
Unsere Tochter Eliza war gerade 13, als es passiert ist. Jetzt, mit 18, ist sie zu einer jungen Frau herangewachsen, die die Abwesenheit ihrer Mutter wie einen stillen Schatten trägt.
Ich starrte auf den Kalender, das markierte Datum verspottete mich.
Ein weiteres Jahr ist vergangen, und ein weiteres Jubiläum steht bevor. Der Kloß in meinem Magen wurde tiefer, als ich zu Eliza rief.
„Ich gehe zum Friedhof, Schatz.“
Eliza erschien im Türrahmen, Gleichgültigkeit verhüllte ihre Augen. „Es ist wieder soweit, oder, Dad?“
Ich nickte, unfähig, die richtigen Worte zu finden. Was könnte ich sagen? Dass es mir leid tat? Dass ich meine Frau auch vermisste? Stattdessen griff ich nach meinen Schlüsseln und ging hinaus, ließ die Stille den Raum zwischen uns füllen.
Der Blumenladen war ein Farben- und Duftrausch. Ich näherte mich dem Tresen, meine Schritte schwer.
„Die üblichen, Mr. Ben?“ fragte die Floristin, ihr Lächeln war mitfühlend.
„Weiße Rosen. Wie immer.“
Während sie den Strauß einwickelte, konnte ich nicht anders, als mich an das erste Mal zu erinnern, als ich Winter Blumen gekauft hatte. Es war unser dritter Date, und ich war so nervös, dass ich sie fast fallen ließ.
Sie hatte gelacht, ihre Augen funkelten, und gesagt: „Ben, du bist süß, wenn du durcheinander bist.“
Die Erinnerung verblasste, als mir die Floristin die Rosen reichte. „Hier, Mr. Ben. Ich bin sicher, sie würde sie lieben.“
„Danke. Ich hoffe es.“
Der Friedhof war ruhig, abgesehen vom Rascheln der Blätter im Wind. Ich machte mich auf den Weg zu Winters Grab, jeder Schritt fühlte sich schwerer an als der letzte.
Der schwarze Marmorstein erschien in Sicht, ihr Name war in goldenen Buchstaben eingraviert, die im schwachen Sonnenlicht schimmerten.
Ich kniete mich nieder und legte die Rosen sorgfältig gegen den Stein. Ein Schmerz der Trauer durchbohrte meine Brust, während meine Finger die Buchstaben ihres Namens nachzeichneten.
„Ich vermisse dich, Winter. Gott, ich vermisse dich so sehr.“
Der Wind frischte auf und sandte mir einen Schauer über den Rücken. Für einen Moment konnte ich mir fast vorstellen, es wäre ihre Berührung, ihre Art, mir zu sagen, dass sie immer noch hier ist.
Aber die kalte Realität setzte schnell wieder ein. Sie war weg, und kein Wunsch würde sie zurückbringen.
Ich stand auf und klopfte den Dreck von meinen Knien. „Ich komme nächstes Jahr wieder, Liebling. Ich verspreche es.“
Als ich weg ging, konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas diesmal anders war. Aber ich schob den Gedanken beiseite, wies es der immerwährende Schmerz als Tricks meines Verstandes zurück.
Das Haus war ruhig, als ich zurückkam. Ich ging in die Küche, dringend auf einen starken Kaffee angewiesen.
Und dann sah ich sie.
Auf dem Küchentisch, in einer Kristallvase, die ich nicht kannte, standen die gleichen Rosen, die ich gerade an Winters Grab gelassen hatte.
Mein Herz begann zu rasen, so laut, dass ich es in meinen Ohren hören konnte. Ich taumelte nach vorne, meine Hände zitterten, als ich die Blütenblätter berührte. Sie waren echt, unmöglich echt.
„Was zum Teufel? Eliza!“ rief ich, meine Stimme hallte durch das leere Haus. „Eliza, bist du hier?“
Ich drehte mich um, meine Augen ließen die Rosen nicht los. Sie waren genau die gleichen wie die, die ich gekauft hatte, mit den gleichen kleinen Unvollkommenheiten und den gleichen Wassertropfen, die an den Blütenblättern hafteten.