Er war jung, schön, reich und unglaublich selbstbewusst. In elitären Kreisen kannte man ihn als Alex – Erben eines Bauimperiums und Star der Boulevardpresse.
Ein Abend mit teurem Whisky unter Freunden nahm eine neue Wendung, als jemand scherzhaft die Tochter eines örtlichen Oligarchen – Milena – erwähnte.
– Habt ihr gehört? Der Alte hat eine Tochter – sagen wir mal, von beeindruckender Statur, – grinste einer der Freunde. – Wer würde sich das trauen?
– Ich, – sagte Alex ruhig.
– Im Ernst? – alle lachten.
– Wir machen eine Wette, – er nahm einen Schluck und fuhr mit einem Grinsen fort: – Gebt mir drei Monate. Ich bringe sie nicht nur dazu, sich in mich zu verlieben. Ich werde ihr einen Antrag machen. Und sie wird „Ja“ sagen.
Die Lacher verstummten, das Staunen war groß.
– Wenn du sie heiratest, geben wir dir jeweils hunderttausend. Wenn nicht – schuldest du uns.
Die Wette war abgeschlossen.
Milena war keine klassische Schönheit, ihre Figur entsprach nicht dem Hochglanzideal, aber sie hatte etwas Anziehendes – Wärme, Aufrichtigkeit, Verletzlichkeit.
Alex umwarb sie charmant: Blumen, Spaziergänge, zärtliche Worte. Er spielte die Liebe so überzeugend, dass er fast selbst daran glaubte.
Sie blühte auf, glaubte, endlich jemanden gefunden zu haben, der sie wirklich sah.
Als er vor ihr auf die Knie ging, weinte sie vor Glück. Die Hochzeitsvorbereitungen begannen, und die ganze Stadt sprach von dieser ungewöhnlichen Verbindung.
In der Kirche herrschte feierliche Stille. Die Gäste waren da – einflussreiche Leute, Geschäftspartner, Familienfreunde. Alex stand am Altar mit einem selbstsicheren Lächeln, hielt ihre Hand und sprach:
– Milena, du bist mein Ein und Alles. Ich verspreche, dich ewig zu lieben, jedes deiner Lächeln zu schätzen, an deiner Seite in Freude und Schmerz zu sein…
Doch plötzlich hob sie den Kopf. In ihren Augen standen Tränen, aber ihre Stimme war fest:
– Ich nicht, – sagte sie.
Die Gäste erstarrten.
– Als wir uns kennenlernten, dachte ich, ich hätte jemanden gefunden, der mehr sieht als mein Äußeres. Ich glaubte, du liebst mich für das, was ich bin.
Ein Glas zerbrach laut.
– Ich habe die Wahrheit erfahren. Dass alles nur ein Spiel war, eine Wette.
Ein Raunen ging durch den Raum.
– Du hast gewettet, dass du mich dazu bringen würdest, dich zu heiraten, nur wegen des Geldes meines Vaters.
Milenas Vater stand langsam auf. Hinter ihm erhoben sich drei Männer in Anzügen – seine Bodyguards.
– Alex, – sagte er ruhig, – ich denke, du weißt, wo der Ausgang ist. Meine Männer werden dich begleiten.
Die Sicherheitsleute führten ihn höflich, aber bestimmt hinaus. Alle blieben still.
Milena stand am Altar, Tränen liefen ihr über das Gesicht, aber sie hielt den Kopf hoch.
– Heute sollte ich jemandes Frau werden. Aber ich bin eine Frau geworden, die sich selbst gewählt hat.
Tosender Applaus durchbrach die Stille.