Anstelle eines dunklen, staubigen Lagers stand ich plötzlich in einem richtigen Zuhause. Alte Möbel waren ordentlich aufgestellt, der Boden gewischt, über dem Bett lag eine gehäkelte Decke.
An der Wand hing ein Bündel getrockneter Kräuter wie in einem Landhaus. Die Luft roch nach Minze und Lavendel. In der Ecke standen eine Kerze und einige alte Fotos. Auf diesen Fotos erkannte ich meine Besucherin: jung, mit Kindern, mit einem Mann in Uniform, mit einem Lächeln in den Augen.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich fühlte Überraschung, Dankbarkeit und… ein seltsames Gefühl von Wärme.
— Entschuldige, wenn ich übertrieben habe, — sagte sie und trat mit einer Tasse in der Hand hinter einem alten Schrank hervor. — Ich mag einfach kein Chaos. Auch wenn es nicht meins ist.
— Du… hast das alles an einem Tag gemacht?
— Mir war langweilig, — lächelte sie. — Und du hast mir Unterschlupf gewährt. Ich wollte mich auf meine Weise bedanken.
Ich setzte mich auf einen Stuhl. Schwieg. Und dann wurde mir klar: Ich hatte mich in diesem Haus nie wirklich zu Hause gefühlt — bis sie kam. Und Ordnung schuf — nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich.